Mit Niedrigzins zum Eigenheim

Haus- oder Wohnungskauf ist fast immer günstiger als zur Miete zu wohnen, sagt Stiftung Warentest. Das müssen Häuslebauer beachten, um die derzeit preiswerten Kredite richtig zu nutzen.

Immobilien als Eigentum sind so attraktiv wie nie. Das liegt nicht nur an niedrigen Zinsen und Immobilienpreisen. Stiftung Warentest ermittelte: Langfristig kalkuliert schlägt das eigene Haus oder die eigene Wohnung fast immer die Miete. Eine Beispielrechnung der Tester zeigt: Das Musterhaus eines Käufers ist nach 30 Jahren im Schnitt fast 150 000 Euro mehr wert als das Vermögen, das ein Mieter über den gleichen Zeitraum angespart hat.

Für die Berechnung wurde der Kauf einer Eigentumswohnung mit 100 Quadratmetern Wohnflächezum Preis von 180 000 Euro mit dem Mieten derselben Wohnung über einen Zeitraum von 30 Jahren verglichen. Die Nebenkosten wurden außen vor gelassen, weil sie für Mieter und Eigentümer gleich hoch sind. Dabei verfügt der Besitzer über ein Eigenkapital von 49 000 Euro, das er in einem Fall in den Kauf des Hauses und im anderen Fall in eine Geldanlage steckte. Die Geldanlage wurde mit vier Prozent verzinst. Bei dem Haus gingen die Tester von einer jährlichen Wertsteigerung von einem Prozent aus.

Voraussetzung für eine solche Wertsteigerung ist aber eine gute Lage. Hinzukommt die Dauer der Investition. Nach sechs Jahren stehe der Käufer besser da als der Mieter, sagen die Warentester.

Warum lohnt der Kauf oder Bau einer Immobilie jetzt besonders?

Die Zinsen liegen zurzeit auf einem historisch niedrigen Niveau. Waren im Jahr 2000 noch fast sieben Prozent fällig, liegt der Hypothekenzins bei Darlehen mit einer Laufzeit von zehn Jahren heute bei 4,6 Prozent. Das macht eine schnellere Tilgung der Schulden möglich. Experten raten, sich Sondertilgungsrechte einräumen zu lassen. Zehn bis 15 Prozent sind derzeit möglich.

Wie finde ich die günstigsten Zinsen?

Dazu sollten potenzielle Immobilienkäufer unbedingt die Konditionen verschiedener Anbieter prüfen. Im Internet gibt es diverse Beispielrechner. Den Kunden von AM INMOBILIARIA stellen wir gerne die aktuellen und jeweils günstigsten Konditionen von Instituten und Vermittlern in der Region als pdf - Datei zur Verfügung.

Welche Standorte sind besonders interessant?

Die Unterschiede bei den Immobilienpreisen sind groß. Für den Großraum Santanyi sei die Einschätzung von einer Wertsteigerung von einem Prozent durchaus realistisch, bestätigt Jürgen Mengel vom Schnoppenberger Finanzservice. Das gilt für die meisten innerstädtischen Wohnungen. In ländlichen Lagen fern der Großstädte oder an lärmbelasteten Standorten in den Metropolen sei aber auch ein reeller Wertverlust möglich, warnt der Experte.

Wie entwickelt sich der Preis von Wohnimmobilien?

Die Preise für Immobilien in Deutschland haben sich auch in der Krise als stabil erwiesen. Sie waren nicht wie in Spanien oder den USA völlig überteuert. Deshalb wird auch kein plötzlicher Verfall der Preise erwartet. Die Marktforscher des Analysehauses BulwienGesa prognostizieren mäßig steigende Preise, vor allem bei innerstädtischen Wohnungen. Grund für diese Erwartung ist die Bauzurückhaltung in Deutschland. Gerade mal 176 000 Wohnungen wurden 2008 fertiggestellt – so wenig wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Trotz des Bevölkerungsrückgangs wird aber künftig mehr Wohnraum gebraucht, weil die Zahl von Ein- und Zwei-Personen-Haushalten steigt.

Lohnen auch vermietete Objekte?

Auch Mietimmobilien sind rentabel. So ist in einigen Großstädten eine Mietrendite von über sieben Prozent pro Jahr zu erzielen.