Bis zu 50 % höhere Grundsteuer für leerstehende Immobilien auf Mallorca

Als einzige autonome Region in Spanien haben die Balearen ein Gesetz verabschiedet, wonach die Städte und Gemeinden die Grundsteuer für leerstehende Immobilien um bis zu 50 % erhöhen dürfen. Möglich macht die Anhebung der Grundsteuer durch die Gemeinden und Städte ein Erlass der spanischen Zentralregierung unter dem sozialistischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez.

Nach dem  "Ley de vivienda" gelten als leerstehenden Immobilien, solche Immobilien, die mehr als zwei Jahre lang ununterbrochen unbewohnt bleiben, ohne dass ein Grund vorliegt, der den Leerstand rechtfertigt.

Gründe, die einen Leerstand einer Immobilie rechtfertigen können, sind:
* die Immobilie ist der Zweitwohnsitz des Eigentümers
* um die Immobilie besteht derzeit ein Rechtsstreit
* die Immobilie ist illegal bewohnt bzw. besetzt
* der Eigentümer musste aus beruflichen Gründen fortziehen

Die Regierung der Balearen verspricht sich von dieser Maßnahme das unbewohnte Immobilien dem Mietmarkt zugeführt, und dadurch die wuchernden Mietpreise eingebremst werden. Gemäß einer alle 10 Jahre durchgeführten statistischen Erhebung standen auf den Balearen im Jahr 2011 71.255 Immobilien leer. Diese Statistik wurde auf dem Höhepunkt der Wirtschaftskrise erstellt. Es wird angenommen, dass es damals mehr leerstehende Immobilien gab als heute. Nach Schätzungen der Regionalregierung gibt es heute ca. 60.000 leerstehende Wohnungen und Häuser auf den Balearen. Die größte Anzahl an leerstehenden Wohnungen und Häusern hat Palma aufzuweisen. Angeblich stehen in Palma mehr als 16.000 Häuser und Wohnungen leer. Weitere Gemeinden auf Mallorca mit einem hohen Leerstand sind: Calvía, Inca, Llucmajor, Manacor, Santa Margalida und Son Servera