Vermieter prellen Steuern aus Langzeitvermietung auf Mallorca

Die steigende Zahl von Langzeitvermietungen auf Mallorca führt zu einem kuriosen Nebeneffekt. Die Steuerannahmen aus Vermietungen auf Mallorca werden nicht oder nicht ordnungsgemäss deklariert.

 

Die Mehrheit der Vermieter von Wohnungen auf Mallorca kassiert die monatlichen Mietzahlungen schwarz. Das geht aus einer Studie hervor, die die Gewerkschaft der Steuersachverständigen (Gestha) am Donnerstag (27.11.) vorgestellt hat. Demnach werden knapp 52 Prozent der Vermietungen auf den Balearen nicht in der Einkommensteuererklärung erwähnt, insgesamt 28.400. Der Schaden wird auf rund 78 Millionen Euro geschätzt. Die Reformen der vergangenen Jahre bei der Steuererklärung seien praktisch wirkungslos geblieben, heißt es. So kann die Steuerbehörde unter anderem auch Gas- und Stromrechnungen einsehen, um zu überprüfen, ob eine Wohnung tatsächlich leer steht.

In ganz Spanien wird die Zahl der schwarz vermieteten Wohnungen auf eine Million geschätzt. Nicht berücksichtigt in der Studie sind Ferienwohnungen, die auf Mallorca zum Großteil ebenfalls inoffiziell vermietet werden. Als Grundlage der Studie wurden Daten von Mietern, die Mietausgaben steuerlich absetzen, hochgerechnet. Bei der spanischen Steuerbehörde wurde darauf verwiesen, dass eigene Berechnungen zu einer geringeren Zahl von Steuersündern führten.