Mallorca lebt vom Tourismus

Mallorca gehört zu den beliebtesten Reisezielen im Mittelmeerraum. Vor allem deutsche und britische Touristen halten der mit 3624 Quadratkilometern größten Insel der Balearen seit Jahrzehnten die Treue.

Allein rund 3,5 Millionen Deutsche im Jahr verbringen ihren Urlaub auf der zwischen Menorca im Nordosten und Ibiza im Südwesten gelegenen Insel, deren Haupteinnahmequelle mittlerweile der Fremdenverkehr ist. Doch auch an Spanien, dem nach Frankreich und den USA wichtigsten Reiseland der Welt, geht die Wirtschaftskrise nicht spurlos vorüber, die Jahre des Booms scheinen erstmal vorbei zu sein.

 

 

Angesichts rückläufiger Urlauberzahlen beschloss Spaniens Kabinett Ende Juli auf Mallorca, der Tourismusbranche mit rund einer Milliarde Euro unter die Arme zu greifen. Nach den jüngsten Anschlägen baskischer Separatisten fürchten mallorquinische Hoteliers nun weitere Umsatzeinbußen. Für die Tourismusindustrie wäre das ein Horrorszenario, denn der Fremdenverkehr steuert in Spanien etwa elf Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei und gibt etwa 1,5 Millionen Menschen Arbeit. Im ersten Halbjahr 2009 ging die Zahl ausländischer Besucher im Vergleich zum Vorjahr um 11,4 Prozent zurück.

Vor allem die Landwirtschaft prägte Mallorca bis 1950, auch wenn es schon vor dem Bürgerkrieg 1935 erste Ansätze von Tourismus gab. Wie der Tourismus-Professor Karl Born (Wernigerode) zu berichten weiß, gab es 1934 dort 37 deutsche Urlauber. Der Aufschwung begann in den 50er und 60er Jahren, nicht zuletzt durch das deutsche Wirtschaftswunder und die ersten Charterfluggesellschaften. Allein zwischen 1950 und 1970 stieg die Zahl der Touristen um das 22-fache. Heute machen die Einnahmen aus dem Tourismus auf Mallorca 80 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus.