Freier Fall am spanischen Arbeitsmarkt offenbar gestoppt

Die Arbeitslosigkeit ist in Spanien erstmals seit 14 Monaten zurückgegangen.

Die Zahl der Erwerbslosen fiel in dem von der Immobilien- und Wirtschaftskrise arg gebeutelten Land im Mai um fast 25.000 auf 3,62 Millionen, wie das Arbeitsministerium am Dienstag in Madrid mitteilte. Damit hat Spanien zwar immer noch das größte Arbeitslosenheer in der Euro-Zone. Doch ist der freie Fall nach Einschätzung des Ministeriums gestoppt: "Die von der Regierung ergriffenen Maßnahmen haben den Arbeitsplatzabbau gebremst", sagte die Generalsekretärin für Beschäftigte, Maravillas Rojo.

Spanien will mit öffentlichen Bauvorhaben und anderen staatlichen Initiativen 400.000 Menschen zumindest vorübergehend wieder in Lohn und Arbeit bringen. Dieser sogenannte "Plan E" zeigte nun erste Wirkung. Die Arbeitslosenanträge gingen im Mai in fast allen Wirtschaftsbereichen zurück: Insbesondere der wichtige Tourismussektor und die Landwirtschaft profitierten zudem von der angelaufenen Sommersaison.

Die Arbeitslosenrate ist allerdings im ersten Quartal auf 17,4 Prozent gestiegen. Die Europäische Kommission erwartet zudem, dass sie nächstes Jahr die 20-Prozent-Marke überschreitet. Auch Experten gehen von steigenden Zahlen zum Ende der Sommersaison im September aus. Demnach dürfte das südeuropäische Land zudem die Rezession erst 2011 und damit später als die übrigen Staaten der Europäischen Union hinter sich lassen.