Eine Milliarde Euro gegen die Wirtschaftskrise

Die Balearen -Regierung stemmt sich mit einem gewaltigen Investitionspaket gegen die Wirtschaftskrise. Insgesamt 1.061 Millionen Euro aus Töpfen der Region, der Zentralregierung und der EU sollten im Jahr 2010 die Balearen-Wirtschaft beleben und 35.800 Arbeitsplätze erhalten, so Ministerpräsident Francesc Antich am Mittwoch. Rund 40 Prozent der Gelder sind für sozialpolitische Maßnahmen vorgesehen, der Rest geht in die freie Wirtschaft.

Im einzelnen stehen folgende Mittel zur Verfügung: Mit 193 Millionen Euro werden die Einrichtungen des öffentlichen Gesundheits- und Bildungswesen unterstützt, 140 Millionen Euro sind für den Bahnverkehr vorgesehen, 48,2 Millionen Euro fließen in den Straßenbau, 131 Millionen in den Umweltschutz, und 123 Millionen Euro sollen Innovationen beflügeln. Weitere 38 Millionen Euro sind für Bewässerungseinrichtungen vorgesehen, 54,7 Millionen Euro für Sanierungen von Stadtviertel, 26 Millionen Euro für Sport- und Jugendeinrichtungen, 44 Millionen Euro für Kulturerbe und touristische Infrastruktur, 42,7 Millionen Euro für Tourismuswerbung und 14 Millionen Euro für die Playa de Palma. Dem bekanntesten Urlaubsgebiet Mallorcas, das in den kommenden Jahren umfassend modernisiert werden soll, käme zudem noch der Großteil von weiteren 88 Millionen Euro zugute, die nicht im Konjunkturprogramm enthalten sind.

 

Die Zahl der Arbeitslosen auf Mallorca ist im Dezember weiter gestiegen. Laut Zahlen des Arbeitsamtes auf Mallorca waren im Dezember 91.098 Menschen auf den Balearen ohne Arbeit. Das sind 1.146 mehr als im Vormonat sowie 17.800 mehr als im Dezember des Vorjahres. Innerhalb eines Jahres ist die Zahl der Joblosen auf den Inseln um 24 Prozent gestiegen. Besonders stark nahm die Arbeitslosigkeit im Dezember in der Bauwirtschaft zu, insgesamt um 7 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Knapp 30 Prozent der Arbeitslosen sind Ausländer.

Die balearische Arbeitsministerin Joana Barceló (PSOE) verwies darauf, dass die Arbeitslosigkeit vor allem zu Beginn des vergangenen Jahres stark gestiegen sei, seit dem Frühjahr habe jedoch eine Stabilisierung eingesetzt. Ein Rückgang der Arbeitslosenzahlen sei voraussichtlich ab der zweiten Jahreshälfte 2010 zu erwarten. Bei der oppositionellen Volkspartei (PP) ist dagegen vom Versagen der Arbeitsmarktpolitik des regierenden Mitte-Links-Bündnisses die Rede. Insbesondere der weitere Anstieg der Arbeitslosenzahlen im Bausektor zeige, dass die millionenschweren Konjunkturprogramme für öffentlche Bauprojekte in den Kommunen (Plan E) zu kurzfristig geplant worden seien.

Spanienweit hat die Arbeitslosigkeit beinahe die Vier-Millionen-Grenze erreicht. Das bedeutet einen Anstieg der Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vorjahr um ein Viertel auf 19,3 Prozent. Allein im Monat Dezember mussten sich erneut rund 55.000 Spanier arbeitslos melden. Damit erreicht die Arbeitslosigkeit in Spanien den höchsten Stand seit 1996.