Mallorca Immobilien: Wird Pollença ein Kulturdenkmal?

 

Starke Proteste der Immobilien- und Bauwirtschaft gegen das Vorhaben des Inselrates der Gemeinde den Status Bé d’Interés Cultural, (BIC) zu verleihen.

 

 

 

In Pollença wächst der Widerstand gegen eine Entscheidung des Inselrats. Der alte Ortskern der Gemeinde soll zum Kulturdenkmal erklärt werden. Das Verfahren dazu ist eingeleitet, eine Entscheidung könnte am Freitag, 23. April, fallen. Vor allem Vertreter des örtlichen Bausektors begehren gegen diese Pläne auf.

In einer gemeinsamen Aktion von Bauunternehmern, Handwerkern und auch Immobilienbesitzern kamen jetzt mehr als 500 Unterschriften zusammen. Die Unterzeichner wollen so gegen das Vorhaben des Inselrats protestieren.

Wird ein Ort zum Kulturdenkmal (Bé d’Interés Cultural, BIC) erklärt und auf diese Weise unter Schutz gestellt, hat das direkte Auswirkungen auf die Vergabe von Baugenehmigungen. Die Gegner der Inselrats-Pläne befürchten, im schlimmsten Fall könnte es zu einem fast zweijährigen Moratorium kommen, das Bauaktivitäten unmöglich machen würde. Auch Bürgermeister Joan Cerdà (Unió Mallorquina) äußerte sich skeptisch. Zumindest gebe es noch Gesprächbedarf.

Es gibt bereits mehrere Ortschaften auf Mallorca, die zum Kulturdenkmal erklärt wurden, unter anderem Alcúdia und Binissalem. Auch Sineu, Sóller und Campos könnten diesen Status bekommen, allerdings haben sie den Antrag von sich aus gestellt.

 

 

Die Ortschaft Pollença auf Mallorca

 

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Pollença im Hinterland des touristischen Port liegt vor den nördlichen Ausläufern der Serra Tramuntana zwischen der Gebirgsroute nach Sóller und der Straße in Richtung Palma. Das geschichtsträchtige Städtchen weist -an seiner südwestlichen Ausfahrt in Richtung Sóller- mit einer Doppelbogenbrücke über den Torrent de Sant Jordi sogar noch ein Relikt aus der Römerzeit auf. Die engen Gassen der Altstadt zwischen der Pont Roma, der alleeartigen Einfahrt aus Richtung Port de Pollença (Via Pollentia), und der Plaça wirken zur Siestazeit ähnlich verschlossen und abweisend wie in den Orten des Landesinneren. Aber zur Geschäftszeit -bei geöffneten Fensterläden und Toren- findet man in Pollença deutlich mehr Leben und in vielen Häusern sichtbare Zeichen von Wohlstand. Pollença besitzt eine modernere Infrastruktur als andere Orte vergleichbarer Größe. Auffällig ist die große Zahl der Restaurants und Kneipen auch in den Straßen abseits der Plaça.
Die am besten von der Nordostumgehung (nach Palma) erreichbare Plaça von
Pollença gehört zu den sympathischsten der Insel, übertroffen nur von der idyllischen Plaça in Sóller. Der schattige, verkehrsfreie Platz liegt etwas erhöht vor der Kirche. Ein wunderbarer Ort, um das lokale Leben ringsum auf sich wirken zu lassen.

Sonntags findet auf der Plaça ein bunter Gemüsemarkt statt, um den herum bei gutem Wetter die zahlreich vorhandenen Stühle und Tische der Open-air Bars fürs Publikum kaum ausreichen. Wer Hunger verspürt: Besonders die Tapatheke der Bar L'Auborada ist für den Snack zwischendurch gut sortiert.

Wenige Schritte unterhalb der Plaça steht das Claustre del Convent Santo Domingo, davor ein Minipark mit einem alten Wasserschöpfrad. Das frühere Dominikanerkloster ist ein traditioneller Veranstaltungsort von Sommerkonzerten.

Von der Plaça aufwärts sind es nur gut 300 m bis an den Fuß des Kalvarienberges, der zum touristischen "Muß" Pollenças gehört. Der Anzahl der Tage des Jahres entsprechen die 365 zypressengesäumten Stufen. Sie führen zur Kapelle auf dem Pollença überragenden Hügel. Aus 170 m Höhe hat man einen herrlichen Blickauf die Häuser der Stadt, die ausgedehnten Obstgärten der sich in Richtung Meer erstreckenden Ebene und die Bucht.

Ganz unten an den Stufen liegt rechterhand das Museu Martí Vicenç mit einer bemerkenswerten Sammlung mallorquinischer Keramik und Webmuster, sowie Werken des Künstlers Martí Vicenç.

Fast touristische Pflicht in
Pollença sind Aufstieg bzw. (weitgehende) Auffahrt zum Klosterberg Santa Maria mit der Ermita de Nostra Senyora de Puig. Ein Schild (Puig de Santa Maria) an der Straße nach Palma weist den Weg die Serpentinen zur Ermita hinauf. Je nach Kondition benötigt man von dort zu Fuß etwa 30-60 Minuten. Die geteerte, steile Autozufahrt endet auf etwa 2/3 Höhe; Parken kann man nur unterhalb an einigen Wegverbreiterungen.
Das letzte Stück eignet sich sehr gut für eine Kurzwanderung (ca. 15 min), aber der ganze Weg auf Schusters Rappen ist vielleicht zu eintönig und eher Bikern als kleine Bergprüfung zu empfehlen. Oben erwartet die Besucher eine burgartig befestigte Anlage. Im Kiosk gibt es Kaffee und Kleinigkeiten, ein geregelter Restaurantbetrieb wird aber nicht aufrechterhalten. Betten sind vorhanden.

Ideal wären Picknickutensilien im Rucksack, denn in der nordwestlichen Ecke der Befestigung steht ein aus Stein gehauener (wiewohl schattenloser) Tisch, von dem der Blick weit über die Buchten von Pollença und Alcúdia fällt. Er bietet sich für eine gemütliche Mahlzeit im Freien förmlich an. Ein Picknickplatz, der keinen Aufstieg erfordert, befindet sich 500 m nördlich der Ortsumgehung an der direkten Straße Pollença-Alcúdia unterhalb des Hügels Puig de Santuiri.
Ein Supermarkt zur Selbstversorgung ist nicht weit; ein großer Lebensmittelmarkt liegt gleich nördlich des Verkehrskreisels an der Straße nach Port de Pollença.

Rund um diesen Kreisel stehen große Antiquitätenmärkte. In den Ausstellungsräumen findet man in erster Linie Mallorquinensas, Gerätschaften und Mobiliar aus alten Gehöften. Das sind zwar durchweg Dinge, die sich eher für die zünftige Ausstattung von Fincas, die zu Ferienhäusern modernisiert wurden, als fürs Fluggepäck eignen, aber interessant ist das Angebot allemal. Östlich von Pollença in Richtung Palma passiert man den von der Aussicht her schönsten Golfplatz Mallorcas. Auch Gäste ohne Golfambitionen können die Bar oder das sehr schöne Restaurant besuchen. Beide verfügen über einen Panoramablick über den Platz und die Buchten der Nordostküste. Zur Barterrasse gehört ein toller Pool. Zwar ist das Preisniveau hier generell nicht niedrig, aber das Mittagsmenü nicht besonders teuer.

Ein Besuch Pollenças an Samstagen läßt sich u.U. mit einer Wanderung zur Burgruine des Castell del Rei verbinden. Da sich Burg und aller umgebende Grund und Boden im Eigentum der berühmten Familie March befindet, war der Zugang immer schon begrenzt. Die Tore wurden an Samstagen der Wintersaison 9:00-15:00 Uhr fürs Fußvolk geöffnet. Die letzten Jahre aber blieb der Weg ganz gesperrt. Ein Rechtsstreit darüber läuft angeblich. Die aktuelle Situation kennt man im Touristenbüro in Port de Pollença an der Carretera Formentor 31, Tel. +34 971 865467.

Wer sich nach eventueller Wiedereröffnung auf den Weg macht, muß von der Straße Port de Pollença-Lluc-Sóller unweit der römischen Brücke dem Schild Ternelles nach rechts folgen. Eine enge Straße führt kurvenreich durch Gärten und an Villen vorbei an den Torrente de Ternelles, ein felsiges Flußbett, in dem meistens nur ein Rinnsal fließt. Die letzten 300 m führen am Hang entlang. Die Straße endet nach insgesamt 2 km am bewachten Tor vor der versteckt liegenden Finca March. Es empfiehlt sich, bereits vor Erreichen des Hangs zu parken; weiter oben ist kaum noch Platz.

 

 

 

Port de Pollença

Das von den Briten schon früh als Urlaubsort für (seinerzeit!) gehobene Ansprüche entdeckte Port de Pollença an der breiten gleichnamigen Bucht ist eine ideale Basis für aktive Mallorcaferien, gleichzeitig für den Urlaub mit Kindern eine erwägenswerte Alternative zu der in vielen Prospekten in dieser Hinsicht besonders herausgestellten Bucht von Alcúdia und der Ostküste. Zwar hat der Ort mit wachsenden Touristenströmen sein ehemaliges Gentleman-Flair teilweise verloren, besitzt aber nach wie vor eine ausgesprochen angenehme Atmosphäre. Das liegt neben jüngsten Verschönerungsmaßnahmen im zentralen Strand- und Uferbereich auch daran, daß sich Port de Pollença einst nur langsam aus Fischerdorf und Sommerfrische für Einheimische zum Urlaubsziel für Touristen entwickelt hat. Unschöne Betonpaläste fehlen im Ortskern ganz. Nur zwei kleinere Hotels an der Uferpromenade verfügen über mehr als vier Stockwerke. Der einzige größere Hotelklotz (Pollença Park) liegt relativ unauffällig abseits der Küste weit außerhalb des Ortszentrums.

Zu beachten sind die drei voneinander zu unterscheidende Ortsbereiche:

  • Ein breiter Sandstrand zieht sich vom südlichen Ortseingang bis zum Zentrum, endet aber an den ausgedehnten Anlagen des Yacht- und Fischerhafens. Gleich hinter Strand und Promenade verläuft die stark frequentierte Hauptstraße nach Alcúdia an der Bucht entlang. Einige ältere Hotels und Hostales, Appartmenthäuser, Kneipen, Restaurants und Läden befinden sich mit Ausnahme einer Bar und Cafeteria an der dem Strand gegenüberliegenden Straßenseite. Um zum Strand zu gelangen, müssen die Feriengäste dieses Bereiches erst die Straße überqueren.

  • Der alte Ortskern mit der baumbestandenen Hauptplaza gruppiert sich hinter dem Hafen und dem nur Fußgängern vorbehaltenen Passeig Anglada Camarasa. In diesem Bereich liegen die meisten besseren Häuser des Ortes mit eigenen Betonmolen und kleinen Sandeinsprengseln. Die Tische der Gastronomie stehen auf diesen wichtigsten 200 m des Ortes dicht an dicht.

  • Der Clou Port de Pollenças aber ist der Passeig Vora Mar mit der Verlängerung Carrer Colón. Ein Fuß- und Radweg unter alten Bäumen führt fast 2 km an kleinen schattigen Strandabschnitten entlang, vorbei an herrlichen alten Villen und neueren Appartmenthäusern. Ganz am Ende steht das am schönsten gelegene Hotel des Ortes, Illa d'Or.

In Port de Pollença lassen sich die unterschiedlichsten Urlaubs konzepte gut kombinieren: Es gibt ausreichend (flachen und klein-kindergeeigneten, für Schwimmer eher langweiligen) Sandstrand bei guter Wasserqualität und die ganze Palette des Wassersportangebots (einschließlich einer Surf- und Segelschule). Außerdem liegt der Ort sehr günstig zur Erkundung der interessantesten Ausflugsziele Mallorcas.

In Fahrraddistanz befinden sich die gesamte Bucht von Pollença mit der großartigen Halbinsel La Victoria, Alcúdia und die gleichnamige Bucht, Can Picafort, das Städtchen Pollença, die Cala Sant Vicenç an der Nordwestküste und auch noch -auf kleinen Straßen durchs Hinterland erreichbar- die Höhlen von Campanet.

Mit dem Bus oder Mietauto liegen sehr viele reizvolle Ziele einschließlich Palma in günstiger Reichweite. Und damit auch die Ausgangspunkte für eine Reihe von Wanderungen.

Weniger reizvoll präsentiert sich der Ort als solcher -mit Ausnahme der verkehrsfreien Plaza- hinter der "ersten Linie" am Wasser. Die Restaurant- und Kneipenszene ist zwar dicht und vielfältig besetzt, aber es fehlt an Terrassen- und Gartenrestaurants der etwas besseren Kategorien.

Zwischen 10 Uhr und 15 Uhr täglich wird Port de Pollença von Mai bis Oktober von zahlreichen Ausflugsbussen angesteuert. Denn von dort geht es per Boot zur Halbinsel von Formentor (mit dem gleichnamigen Nobelhotel) zu einem langgestreckten schönen Strand am Pinienwald. Verkehrschaos im Hafen und viel Volk auf den Promenaden sind tagsüber nicht selten.

Port de Pollença gehört für Aktive zu den besonders empfehlenswerten Orten. Voraussetzung ist, daß die richtige Unterkunft (am besten in der ersten Reihe) gebucht wurde. Da die Kapazität der guten Quartiere dort nicht groß ist, muß früh reserviert werden. Die Deutschen spielen übrigens in Port de Pollença (noch) nicht die dominierende Rolle.
Briten und Spanier bilden die Mehrheit.